Personaldaten als Druckmittel – wie Facebook mit anderen Unternehmen Geschäfte macht

  08 November 2019    Gelesen: 735
Personaldaten als Druckmittel – wie Facebook mit anderen Unternehmen Geschäfte macht

Facebook hat Personaldaten als Druckmittel auf andere Firmen und Unternehmen benutzt, berichtete der Fernsehsender NBC unter Berufung auf geleakte Dokumente in ihrem Besitz.

Dieser Fundus von NBC umfasst insgesamt ungefähr 7000 Seiten, darunter rund 4000 interne Facebook-Mitteilungen wie E-Mails, Web-Chats, Notizen, Präsentationen und Tabellenkalkulationen, die hauptsächlich aus den Jahren 2011 bis 2015 stammen, berichtete der Sender am 6. November. Rund 1200 Seiten davon waren als „streng vertraulich“ eingestuft.

Zusammengenommen zeigten sie, wie Zuckerberg gemeinsam mit seinem Vorstand und seinem Management-Team Wege gefunden hatte, Daten der Facebook-Nutzer – einschließlich Informationen zu Freunden, Beziehungen und Fotos – als Druckmittel auf Firmen einzusetzen, mit denen das Unternehmen zusammenarbeitete.

Zuckerbrot und Peitsche

In einigen Fällen „belohnte“ Facebook Partner, indem die Firma ihnen bevorzugten Zugriff auf Benutzerdaten, wie unter anderem auch Informationen über Freunde, Beziehungsstatus und Fotos, gewährte. Solch einen Vorzug bekam die Firma Amazon, die für Werbung auf Facebook zahlte. In anderen Fällen konnte das Unternehmen den Zugriff auf die Daten den konkurrierenden Unternehmen verweigern, wie zum Beispiel bei MessageMe, da es zu schnell populär wurde, und mit Facebook selbst auf dem Markt konkurrieren konnte.

Facebook plante währenddessen diese Schritte lediglich als weiteres Mittel, um den Schutz der Privatsphäre der Nutzer zu rechtfertigen, hieß es vom Fernsehsender.

Facebook bestritt die Authentizität der Dokumente von NBC nicht und wollte den Sachverhalt nicht kommentieren.

Zuvor hatte Edward Snowden, der frühere Mitarbeiter der US-Sicherheitsbehörde NSA, darauf aufmerksam gemacht, welche Gefahr Google und Facebook für den Datenschutz darstellen. So wären die Tech-Riesen in der Lage, „dauerhafte Datensätze über das Privatleben zu erstellen“ und hätten damit mehr Einfluss und Macht über die Bevölkerung.

dg/ae


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