Feuer auf Samos unter Kontrolle

  16 September 2020    Gelesen: 647
Feuer auf Samos unter Kontrolle

Oberhalb des Flüchtlingslagers auf der griechischen Insel Samos ist am Abend ein Feuer ausgebrochen. Zwar haben noch keine Zelte gebrannt, doch der Bürgermeister der Ortschaft Vathy ist besorgt gewesen. Inzwischen sei der Brand aber halbwegs unter Kontrolle. Das Lager sei nicht in Gefahr.

Das Feuer unweit des Flüchtlingslager Vathy auf der griechischen Insel Samos ist halbwegs unter Kontrolle. Das berichtete das Insel-Onlineportal "Samos Today". Das Lager sei nicht in Gefahr, sagte Bürgermeister Giorgos Stantzos dem Radiosender Thema 104.6. Auch habe es erste Festnahmen gegeben - mehrere Männer seien von der Polizei wegen des Verdachts der Brandstiftung festgesetzt worden. Um wen es sich den bei den Männern handelte und welche Motive sie verfolgten, war zunächst nicht klar.

Das Feuer war am Abend oberhalb des Flüchtlingslagers ausgebrochen, der Wind trieb es weg vom Lager den Berg hinauf. Glücklicherweise hätten die umliegenden Felder den Flammen nicht viel Nahrung gegeben, hieß es. Im Flüchtlingslager Vathy auf Samos leben laut dem griechischen Migrationsministerium rund 4600 Migranten, das Lager hat jedoch nur Platz für rund 650 Menschen. Bereits im April dieses Jahres war dort ein Feuer ausgebrochen, bei dem ein Teil des Camps evakuiert werden musste. Im Laufe des heutigen Tages waren zwei Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach ersten Corona-Fällen im Camp Moria war die Situation vergangene Woche auf Lesbos eskaliert.

Erst vor wenigen Tagen war das Flüchtlingslager Moria auf der nahe gelegenen Insel Lesbos bei einem Großbrand fast völlig zerstört worden. Rund 12.000 Migranten wurden obdachlos. Die Feuer waren dort laut griechischer Regierung von Migranten gelegt worden, um die Abreise aus dem Lager und von der Insel zu forcieren.

Griechische Politiker warnen seither vor der "Moria-Taktik", wonach Feuer auch in anderen Flüchtlingslagern auf den Inseln Samos, Chios, Leros und Kos gelegt werden könnten - vor allem, wenn die Menschen von Lesbos nun aufs Festland oder nach Mittel- und Nordeuropa gebracht würden.

Die Migranten auf Lesbos fordern angesichts des niedergebrannten Lagers, die Insel sofort verlassen zu dürfen. Allerdings steht bei den meisten der Abschluss des Asylantrags noch aus. Die griechische Regierung besteht darauf, dass die Migranten den normalen Asylprozess durchlaufen müssen.

Quelle: ntv.de, jki/rts/dpa


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