Ex-Diplomat widerlegt Meldungen über Exzesse Assanges in ecuadorianischer Botschaft

  21 April 2019    Gelesen: 635
Ex-Diplomat widerlegt Meldungen über Exzesse Assanges in ecuadorianischer Botschaft

Nach der Festnahme des Wikileaks-Gründers Julian Assange in London kursierten wüste Details über sein angebliches Fehlverhalten während des Exils in der ecuadorianischen Botschaft. Der frühere Konsul der Landesvertretung, Fidel Narvaez, widerlegte am Samstag gegenüber dem britischen Nachrichtensender Sky News die Gerüchte.

Narvaez arbeitete in der ecuadorianischen Botschaft in London zwischen 2010 und 2018. Seinen Worten nach war Assanges Umgang mit allen Angestellten der diplomatischen Vertretung „100 Prozent respektvoll“.

„Julian hatte eine respektvolle Beziehung zum Personal, Diplomaten und administrativen Angestellten. Ich kann mich an keinen einzigen Vorfall erinnern, dass er jemanden verächtlich behandelt hätte, bis ich im Juli 2018 wegging“, zitiert der SenderNarvaez.

Zuletzt sei der Aufenthalt in der Botschaft aber „die Hölle“ für Assange gewesen, der Internet- und Besuchsverbote bekam.

„Die Strategie war sehr klar: ihn zu brechen. Die Regierung hat nicht gewusst, wie das Asyl beenden und deswegen der katastrophalen historischen Scham gegenüberzutreten“.

Ecuadors Präsident, Lenin Moreno, hatte in einem Interview mit dem britischen Fernsehsender BBC den Entzug des diplomatischen Schutzes für Julian Assange damit begründet, dass sich dieser wiederholt daneben benommen habe. Der Wikileaks-Gründer  habe das Wachpersonal und Mitarbeiter der Botschaft sowohl verbal als auch physisch beleidigt, Exkremente an die Wände geschmiert, Fußball im Empfangszimmer gespielt, wenn dort Menschen warteten, und sei Skateboard in Unterwäsche gefahren, so Moreno.

Assange hatte 2006 die unabhängige Plattform WikiLeaks gegründet, auf der geheime Informationen über die Tätigkeit einer Reihe von Regierungen – darunter der USA – veröffentlicht werden. Wegen der gegen ihn in Schweden erhobenen Beschuldigungen sexueller Belästigungen hatte er 2012 um Zuflucht in der Botschaft von Ecuador in London gebeten, wo er sich im Laufe von fast sieben Jahren befand. Das südamerikanische Land hatte am 11. April den weiteren Aufenthalt für ihn verweigert, wonach Assange von der britischen Polizei wegen seines Nichterscheinens vor einem Londoner  Gericht aufgrund einer Verfügung von 2012 und dann auch wegen des Auslieferungsantrages der USA von 2017 festgenommen wurde.

Der Gründer von WikiLeaks befürchtet, dass ihm im Fall einer Auslieferung bis zu 35 Jahre Haft oder gar die Hinrichtung drohen können. Allerdings behauptet das US-Justizministerium, dass er nur mit fünf Jahren Freiheitsentzug für seine Hackertätigkeit bestraft werden könne.

sputniknews


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